70 ist das neue 100

Über den Winter habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie ich die Saison 2022 gestalten möchte. Richtung West und dann nach Süd war klar. Einen richtigen Plan wollte ich mir allerdings nicht zulegen. Pläne sind wie Schall und Rauch und in einer komplexen Welt mit sich rapide verändernden Variablen leider in dem Moment in dem man sie niedergeschrieben hat, schon wieder obsolet. Einen Plan für den nächsten Segeltag zu machen hat noch relativ hohe Erfolgschancen, einen Törn Monate im Vorfeld zu planen eher weniger. Das versuche ich von Berufs wegen anderen Menschen zu vermitteln, also warum nicht auch selber daran halten.

Ein Ziel wollte ich allerdings schon haben, und weil drei besser als eins ist, gibt es drei Ziele:

  1. Das Ziel, das ich erreichen möchte, um nicht enttäuscht zu sein. Ich wollte mindestens so weit kommen, wie ich letztes Jahr gekommen war. Dies ist mein 70% Ziel und zwar Cherbourg.
  2. Das Ziel, was ambitioniert aber realistisch ist. Das 100% Ziel also, in Form von La Rochelle.
  3. Das „wenn ich das schaffe, bin ich von mir selber echt überrascht“ Ziel, quasi Übererfüllung. 130% ist Lissabon.

Insofern: Erstes Ziel erreicht!

Nach einer Woche fühlt es sich allerdings gar nicht mehr so geil an. Die Woche war voll gepackt mit Arbeit (geplant), Arbeiten am Boot (auch geplant, mit 3 Zubehörläden bietet sich Cherbourg dafür einfach an), und der Betreuung hilfsbedürftiger Wesen (ungeplant). Insbesondere Letzteres hat viel meiner Zeit und Energie aufgebraucht, so dass meine Bootsprojekte nicht so schnell fortgeschritten sind wie ich es mir gewünscht hätte. Für die Besichtigung der Stadt oder gar einem Restaurantbesuch fehlte mir schlicht die Energie. Schlussendlich ist Undank der Welten Lohn und so habe ich von der durchgefütterten Brieftaube nur ein zugekacktes Cockpit hinterlassen bekommen.

Mehr Energie geben mir die wunderbaren Menschen, die ich unterwegs kennenlernen darf, mit denen man tolle Gespräche führt und sich über die gegenseitigen Pläne austauscht und unterstützt. Besonders herzliche Grüße gehen an die Crews der Solveig und der Balu, wir sehen uns sicher bald wieder!
Anyhow, ich konzentriere mich wieder auf mein Vorhaben und Robulla hat nun eine wieder elektrifizierte Ankerwinsch inkl. Funkfernbedienung, einen neuen sexy Rocna 20kg Anker mit ebenso neuer 8mm Ankerkette und ein ultraleichtes Schlauchboot von 3dtender. Somit sind wir bestens vorbereitet auf die vor uns liegenden Ankerbuchten.

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Eine Antwort zu „70 ist das neue 100“

  1. […] Mein 100%  Ziel hatte ich als La Rochelle deklariert. Ich muss gestehen, das war ein wenig geflunkert. Weil eigentlich ist La Rochelle nur der nächste für Robulla erreichbare Hafen in der Nähe meines wirklichen Ziels, dem 670-Seelen-Dorf La-Faute-Sur-Mer. Und selbst das stimmt nicht mal mehr, dann La-Faute-Sur-Mer wurde 2021 mit L’Aiguillon-Sur-Mer zu L’Aiguillon-La-Presqu’Île. Tja, so schnell kann’s gehen und mein „Fehler am Meer“, ist fort. Nicht ganz fort, aber halt „weg“. […]

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