Nachdem ich letzten September nur einen sehr kurzen Zwischenstopp in Dieppe hatte, darf ich dieses Jahr aufgrund komplizierter meteorologischer Rahmenbedingungen ein paar Tage länger bleiben. Ist aber gar nicht schlimm, so bleibt Zeit das Flair der Stadt aufzunehmen und zu genießen.
Die Ansteuerung Dieppes ist angenehm unkompliziert, lediglich das auch hier vorhandene IPTS ist zu beachten, denn im Vorhafen gurkt ab und an mal eine Fähre rum.
Anlegen darf man als Gast mit kleinerem Boot (<40 Fuß) in einer freien Box am Steg 9, die größeren können es sich in den Boxen der 8 gemütlich machen. Sind alle Boxen voll geht es bei 8 längsseits, bei Bedarf im Päckchen. Bezahlt wird im Glaskasten auf der anderen Seite des Hafenbeckens. Bootspapiere inkl. Versicherungsnachweis mitnehmen, die möchte man in Dieppe gerne sehen. Keine Sorgen braucht man ob der großen Distanz zum Hafenbüro bezüglich sanitärer Erledigungen zu haben, es gibt in dem Verschlag des Kaffees direkt am Gaststeiger Toiletten für Hafengäste.
Der Hafen ist schön an der Restaurantmeile gelegen und nur einen Katzensprung vom Strand entfernt. Für Kids gibt es am zwischen „Stadt“ und dem Kiesstrand ein größeres Entertainment-Areal, inklusive Schwimmbad, Spiel- und Minigolfplatz. Drachensteigen ist DIE lokale Freizeitbeschäftigung, immerhin findet hier im September das größte Drachenfestival der Welt statt.
Auf der Strecke zwischen Gästesteg und Hafenbüro findet man regelmäßig morgens auf dem Parkplatz Fischverkäufer, die den Fang der lokalen Boote sehr frisch verkaufen. Da kann man sich auf dem Weg von der Dusche zum Boot gleich mal so eine Dorade für ’nen 5er mitnehmen. Das „weiße Gold“ Dieppes ist übrigens die Jakobsmuscheln, die es selbstverständlich ebenfalls an den Ständen käuflich zu erwerben gibt.
Das Zentrum Dieppes sollte man sich auf jeden Fall einmal angucken. Hier gibt es Museen und verschiedene Kirchen, sowie die wunderschönen Fassaden der Häuser zu entdecken. Ein Ausflug zur Burg lohnt sich, nicht nur wegen des historischen Aspekts, sondern weil der Ausblick auf die Steilküsten von dort oben atemberaubend ist. Über das alte maritime Viertel „Le Pollet“ kann ich leider noch nicht viel sagen, das wird nämlich erst morgen erkundet. Auskünfte über Ausflugsmöglichkeiten, Events und Co bekommt man im Office du Tourisme, das sich im selben Gebäude befindet wie das Hafenbüro.
Insgesamt finde ich, ist Dieppe ein nettes Städtchen, in dem man gut auch mal ein paar Tage mehr verbringen kann. Der Hafen ist wie am Ärmelkanal üblich sehr international und wird von einem bunten Publikum aus aller Herren Länder besucht. Es gibt ausgiebige Möglichkeiten, sich beim Apéritif die Geschichten anderer Segler anzuhören und sich über das gemeinsame Leid (Wetter!) auszutauschen.
In eigener Sache: Wer mich in einem Hafen sieht ist herzlich willkommen sich (oder mich) auf ein Bier, einen Wein oder ein anderes Getränk einzuladen! Einfach mal am Rumpf klopfen. Habt ihr nicht das Glück, gerade in der Normandie rumzuhängen, möchtet mir aber dennoch gerne was ausgeben, könnt ihr das hier tun: https://paypal.me/Saskad
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