Hat mir keiner gesagt!

Im letzten Post hatte ich über meine Ziele geschrieben. Dabei habe ich ein paar kleinere Ziele unterschlagen. Stationen, die mir am Herzen liegen. In den allermeisten Fällen, aus einem gemeinsamen Grund: Ich habe die letzten drei Jahre einige mir wichtige Crews verfolgt, die die große Reise gestartet haben, auf ihrem Weg nach Süden und davon geträumt, das auch eines Tages zu machen. Und weil diese lieben Menschen zum Beispiel in Roscoff waren, wollte ich auch dort mal im Hafen liegen. Vielleicht auch um mir selber zu verdeutlichen, dass mein Traum nun ganz krass Realität geworden ist. Ich erinnere mich an die Berichte der Crews, weiß noch welche Sehnsucht das bei mir ausgelöst hat, und nun bin ICH hier! Vielleicht lösen meine kleinen Posts die selben oder ähnliche Gefühle bei meinen Lesern aus? Lasst es mich gerne wissen!

Zurück zu Roscoff, und dem was mir keiner gesagt hat: Boah ist das hier schön! Ich hatte absolut keine Ahnung! Für mich war Roscoff halt so eine Zwischenstation, ähnlich wie Cherbourg. Aber nix da! Das Städtchen ist ein absolutes Träumchen. Jeder der knapp 3,5 Tausend Einwohner scheint ausgebildeter Landschaftsgärtner zu sein, denn der Ort ist ein wahres Blumenmeer. Das kommt allerdings nicht von ungefähr, denn Roscoff ist eine 4 Blumen Stadt, also des höchsten Ranges, in der Initiative „Villes et Villages fleuris„. Die Städte werden nach strengen Kriterien bewertet und geben sich redlich Mühe, ihren Status zu halten. Mein Papa hat damals in Reichstett in einem Ort gewohnt, der auch mitgemacht hat. Jährlich vergab die Gemeinde einen Preis für den schönsten Blumengarten, den mein Papa auch 3 Jahre hintereinander gewinnen konnte.

Wer mit Blumen nicht so viel anfangen kann, dem bietet Roscoff den typischen Flair eines Kur- und Badeortes, inklusive der entsprechenden Anstalten, nett anzusehenden Bauwerke (man möge mir nachsehen, ich habe von Architektur keine Ahnung) und mit der vorgelagerten Île de Batz eine landschaftliche Augenweide. Der alte Hafen im Stadtzentrum (trockenfallend!) ist wie zu erwarten von Restaurants und Bars gesäumt, die zum Apéritif einladen. Mein persönlicher Restauranttipp ist allerdings etwas versteckter. „La Moule au Pot“ ist ein schnuckeliges Muschelrestaurant, abseits der eher touristisch geprägten Pfade und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Mit tiefgangbehinderten Booten liegt man ca. 15 Minuten Fußmarsch vom Stadtzentrum entfernt in der Marina, die die gewohnten Einrichtungen bietet. Im Sommer kann man mit dem kostenlosen „Rosko Bus„, der im 15-Minuten-Takt fährt, vollkommen unproblematisch ins Stadtzentrum oder zum Supermarkt fahren. Die Ansteuerung der Marina ist unkompliziert und sollte von Norden erfolgen, lediglich die großen Fähren sollte man im Blick behalten. Wenn diese an- oder ablegen ist die Einfahrt in den Hafen verboten. In der Marina bekommt man tagsüber von Hafenmitarbeitern in RIBs einen Platz zugewiesen. Brötchen, Leihräder, Bootsbedarf bekommt man alles direkt im Hafen. Und, besonderes Feature bei dem nicht geringen Tidenhub: Es gibt einen Aufzug vom Steg zum Hafenbüro!

Die Robulla wird noch bis mindestens Freitag in Roscoff verweilen, denn Donnerstag, der 14. Juli, ist französischer Nationalfeiertag und den möchten wir gerne hier zelebrieren. Zu dem möchte der kleine Yamaha 5BS 661 ein bisschen Liebe und Aufmerksamkeit bekommen. Und Arbeit ist ja auch noch!

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