Jemand sollte mal…

Wer schon einmal mit anderen Menschen zusammen an etwas gearbeitet hat, hat diesen Spruch sicherlich schon einmal vernommen. Möglicherweise sogar selbst von sich gegeben.

Rund um das Winterlager meines Bootes ist es sehr einfach herauszufinden, wer denn dieser besagte „Jemand“ ist: ich.

Nachdem ich im letzten Post vorgestellt habe, was unbedingt gemacht werden muss, komme ich heute auf die Dinge zu sprechen, die getan werden sollten, wenn ich nicht größere Probleme riskieren möchte.

Spiel

Nein, leider nicht die gute Art von Spiel. Ich spreche von Spiel an Stellen, wo sich nichts bewegen sollte. Das wäre zum einen das Antriebswellenlager, zum anderen das Ruderwellenlager und zum dritten, der Befestigungspunkt des Linearantriebs vom Autopiloten am Ruderquadranten.

Letzteres lässt sich durch das Nachziehen einer Mutter schnell und einfach lösen. Die beiden erstgenannten Punkt erfordern umfangreichere Arbeiten.

Beim Ruderlager habe ich ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer, was mich erwarten wird. Meine Herangehensweise wird also durch den Demingkreis geprägt sein: Plan, Do, Check, Act. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt ein Problem gibt. Unten am Ruder wackelt nämlich gefühlt nichts. Beim Segeln merke ich aber dort wo die Notpinne eingesteckt wird, also direkt am oberen Ende der Ruderwelle, ein deutliches Spiel von mehreren Millimetern.

Bei der Antriebswelle ist es klar, dass das Sternlager ersetzt werden muss. Das ist ein Verschleißteil und irgendwann fällig. Hier wird die Herausforderung sein, das alte Lager zu entfernen. Dazu ist es hilfreich, wenn die Welle entfernt wird. Der stehen aber auf der einen Seite der Motor, auf der anderen Seite ein Skeg im Weg. Auch hier wird sich der Weg zur Lösung im Laufe der Arbeiten erst zeigen. Im Zweifelsfall gibt es unter Contest-Eignern ein Hilfswerkzeug, dass man sich anfertigen lassen kann, um das Wellenlager herauszuprügeln. Das kostet laut landläufiger Meinung allerdings auch allein schon 200€ und die würde ich lieber in etwas anderes investieren.

Drahtseilakt

Im vorherigen Post habe ich über diverse Arbeiten am Mast berichtet. Um die leichter erledigen zu können, möchte ich den Mast legen. Bei der Gelegenheit gibt es etwas, dass unter Eignern älterer Contests eigentlich auch wirklich gemacht werden sollte: Das Achterstagpütting tauschen. Ich zähle das eher zu den Arbeiten, die eher Straight-Forward sind und bei denen ich keine größeren Probleme erwarte.

Wenn ich auch schon eh an der Ruderanlage rumfummel, möchte ich auch hier die Gelegenheit beim Schopfe greifen und die Steuerseile tauschen. Die aktuellen sind vermutlich genauso alt wie das Boot (also 45 Jahre alt) und hier möchte ich gerne präventiv tauschen und mir gleich noch einen Satz Drähte als Reserve gönnen.

An Deck

Meine Winschen (7 Stück) möchten allesamt einer großen Wartung unterzogen werden. Außerdem wäre es vermutlich gut, das kreative Kunststück, das unter den Genua-Winschen anzufinden ist (liebe Voreigner: WTF?!) gegen etwas zu ersetzen, das eher dem Stand der Technik entspricht.

Auch meinen Voreignern geschuldet, in diesem Fall aber ihnen nicht zum Vorwurf zu machen, ist der Zustand der Instrumentengarage über dem Niedergang. Im Verlauf von 45 Jahren ist es durchaus gerechtfertigt, dass die Instrumente getauscht werden. Leider haben die verschiedenen Maße zu einem Schweizer-Käse-Szenario geführt. Mein Voreigner hat kurzerhand eine HPL-Platte davor geschraubt, in der auch ich meine neuen i70s eingesetzt habe. So richtig schick und dicht ist das aber nicht. Ich möchte deshalb gerne ein schönes Holzbrettchen statt der HPL-Platte anfertigen und das auf eine nachhaltige Art und Weise befestigen. Dies ist einer der vielen Momente, wo gerne Schwarmwissen eingebracht werden darf! Irgendwas mit Gewindeschrauben, Rampamuffen, Hohlraumdübel?

Das auf dem Bild nach vorne geklappte Stück aus HPL soll durch Holz ersetzt werden

Wenn ich außerdem schon die Anstrengung auf mich nehme, die Fenster abzudichten, halte ich es für sinnvoll, auch die leckenden Handläufe dichter zu machen. Vielleicht schaffe ich es doch noch in diesem Leben, dass es nicht mehr auf den Kartentisch regnet.

Kleinvieh

Schlussendlich steht auf der Liste der Dinge, die ich tun sollte, noch ganz viel Kleinvieh: Einen Lackschaden am Außenbordmotor reparieren, ein Loch im Bimini flicken, ein Kabel am Plotter tauschen.

Damit wären wir dann auch schon am Ende der Should-Liste angekommen. Ich habe den Verdacht, dass das „auch schon“ einen etwas größeren Zeitraum bezeichnen könnte, als es mir lieb ist.

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