Ergänzung: Ja. Da fehlt ein „t“.

Im Dezember hatte ich schon ein bisschen geteasert, dass ich große Entscheidungen getroffen habe, die ab April für ein etwas anderes Leben sorgen könnten.

Hier nun die Enthüllung:

Ich habe meinen Job gekündigt und ein One-Way-Ticket in die Karibik gebucht.

Im Lotto gewonnen? Geerbt? Reich geheiratet?

Leider nein, weder noch.

Vielleicht fange ich aber vorne an, bei der Kündigung. Diese habe ich bereits Anfang Dezember eingereicht, mein letzter Arbeitstag ist damit am 28. März. Es gibt mehrere Gründe, warum ich gekündigt habe. Mein nomadischer Lifestyle ist keiner davon. Es war auch keine Entscheidung für etwas anderes, sondern hauptsächlich gegen diesen Job. Es hat nicht mehr gepasst, wir haben uns auseinandergelebt und ich musste Schluss machen.

Kurz danach kam die Erkenntnis, dass es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, weiterhin ein Einkommen zu haben. Da bin ich tief in mich gegangen. Was ist mir wichtig? Was will ich nicht mehr? Da ich einen gemeinsamen Nenner bei allen meinen Kündigungen gefunden habe und nicht mehr in die selbe Fallen laufen wollte habe ich, vollkommen wahnsinnig wie ich bin, entschieden, mich selbstständig zu machen.

Nun ist es so, dass ich bereits seit 2 Jahren im Nebenerwerb als Freelancerin gearbeitet habe. Vollkommen neu ist das also nicht, wo ich mich reinbegeben werde. Aus irgendeinem Grund habe ich eine grundsolide Sicherheit in mir, dass ich das schon packen werde und es, ähnlich wie damals der Beginn meiner Segelkarriere, genau das Richtige für mich ist. Mein Tattoo auf dem rechten Unterarm soll mich dazu ermutigen: Dinge, von denen ich glaube, dass sie richtig für mich sind, einfach mal auszuprobieren.

Wenn es nicht funktioniert, kann ich es einfach lassen und mir einen Job suchen.

Wer sich jetzt fragt, was ich denn eigentlich mache, dem mag ich gerne meine andere Webseite ans Herzen legen: potentially-shippable.de (Falls ihr dort Verbesserungspotenziale findet, bitte her damit!).

Also. Ab dem 1. April bin ich noch mehr auf mich allein gestellt. Warum auch nicht.

Das Ticket in die Karibik.

Das mache ich, weil ich es kann. Ich vermute, dass mir die Kunden nicht gleich die Bude einrennen werden. Mir hat sich die Gelegenheit geboten, Anfang Mai Freunden zu helfen, ihr Boot aus der Karibik zurück nach Europa zu segeln. Die Hallberg Rassy 39 ist top ausgestattet und Atlantik erprobt, und obwohl sie ein wenig langsam ist (Beweisfoto gibt es hier, ganz unten https://sailing-robulla.de/2022/07/28/einhand-nicht-einsam/), wird sie mich sicherlich komfortabel auf der etwas spannenderen Atlantikpassage über den großen Teich bringen. Für mich ist das eine großartige Chance, nicht allein und nicht mit der vollen Verantwortung für alles, das Ozeansegeln auszuprobieren. Zu Dritt wird es sicherlich trotzdem noch interessant genug. Wir starten von St Maarten, unser Ziel ist Porto Santo und wahrscheinlich fahren wir über die Azoren.

Die Dicke

Wer sich nun meiner beiden letzten Posts erinnert und sich fragt, was denn eigentlich mit meinem Boot ist: die bleibt, wo sie ist. Ich werde nach meinem letzten Arbeitstag zur Robulla nach La Mède runtertuckern, von ihr und an ihr arbeiten und dann Ende April wieder nach Köln fahren. Robulla werde ich noch ein bisschen an Land stehen lassen und erst wenn ich von meinem Ozean-Abenteuer zurück bin, ins Wasser schubsen lassen. Dann machen wir, wie geplant, Italien unsicher. Ursprünglich hatte ich geplant, die italienische Küste entlang den Stiefel runterzufahren und dann über Sizilien, Sardinien und Korsika wieder retour. Das werde ich wohl anders gestalten, und bei Elba scharf rechts abbiegen, und Korsika und Sardinien zu meinen Haupt-Zielen dieses Jahr machen. Das steht aber noch ziemlich in den Sternen und wird stark davon abhängig sein, wie das mit dem Einkommen läuft.

Um es kurz zu machen: 2024 wird anders.