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Ich nehme ein leichtes Rauschen wahr. Wortmalerisch würde ich es mit „grisseln“ versuchen zu beschreiben.
Die Menschen um 40 oder ein wenig älter werden es noch kennen, dieser „white noise“, wenn die Aufnahmen auf der Kassette vorbei sind und nur noch das leere Band durchläuft.
Genau das ist es, was ich brauche.
Saisonende
Ich habe das Boot, meine geliebte Robulla, nach dem wirklich wunderbaren Abschluss einer großartigen Saison Mitte Oktober an Land gestellt, eingepackt und… vergessen.
In meinem Land-Zuhause angekommen – kaum angekommen – wurde ich von Arbeit überschüttet und hatte keine Zeit, links und rechts zu gucken und erst recht nicht hatte ich den Kopf frei genug, um meine Gedanken zu sortieren und sie zu Papier (oder was auch immer das digitale Pendant dazu ist) zu bringen.
Zu viel?
Ende Oktober schrieb ich der besten Seele ich meinem Leben, nachdem ich gute 2,5 Wochen ausschließlich am Schreibtisch oder auf meiner Couch verbracht hatte „boah, wie kann man nur so antriebslos sein?“.
Die beste Seele antwortete: „Nimm dir die Zeit! Du hast seit März immer nur geackert. An Bord sein ist anstrengend. Sicher ohne Heimathafen. Da muss man sich andauernd kümmern. Das ist hardcore. Jetzt kannste ruhig mal abhängen. Ist völlig in Ordnung“
Jetzt wo er es sagt. Vollkommen richtig. Und jetzt, wo ich in Köln bin, muss ich nicht mehr jede Nacht dafür Sorge tragen, dann mein Zuhause heile bleibt, ich habe aber insbesondere von meinem Job her ganz viele Aufgaben, die zu erledigen sind.
METS in Amsterdam
Zwischendurch gönne ich mir noch kurz eine Auszeit auf der METS in Amsterdam. Wer sie nicht kennt: das ist eine der, wenn nicht sogar DIE größte maritime Ausstattungsmesse. Im Gegensatz zur „boot“ in Düsseldorf ist dies allerdings eine reine Fachbesucher-Messe. Also: kein großes Chichi. Ein 08/15-Stand, darauf werden die Produkte platziert und es werden Geschäfte gemacht. Ich darf als mehrsprachige Vertreterin von Membraloop, einem unfassbar simplen und deshalb so genialen Wasserfilter, auf der Messe auftreten.
Selbstverständlich nutze ich auch die Zeit vor Ort, um mich mal privat umzugucken und habe einen „Reh im Scheinwerferlicht“-Effekt. Es ist einfach zu viel. Es sind ALLE da. Für ALLES. Ich bin vollkommen überfordert und nehme mir vor, nächstes Jahr besser vorbereitet zu sein.
Direkt von der Messe zurück hatte ich noch meine eigene Geburtstagsparty zu verantworten und danach ging es mit den diversen Job-Themen munter weiter.
Pause
Anyways, zurück zum Rauschen der leeren Kassette.
Um dem etwas näher zu kommen, habe ich auf verschiedenen Kanälen einfach mal die „Pause“-Taste gedrückt. Das hat mir geholfen, mich ein wenig neu zu sortieren und einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Die jetzt allerdings alles anders machen und meine Prioritäten, was die Planung meiner Segelsaison 2024 angeht, radikal umgeworfen haben.
Crew-Update
Meinem kleinen flauschigen Matrosen geht es leider nicht so gut. Die Tierärztin hat eine chronische Niereninsuffizienz bei ihm diagnostiziert und er hat noch weiter abgenommen. Seine Hinterbeinchen wollen nicht immer so wie er will und es bricht mir das Herz, wenn sie wieder einfach wegklappen. Es steht die Befürchtung im Raum, dass er womöglich nächste Saison nicht mehr mit an Bord sein wird. Noch wirkt er aber fit, frisst sein Nierendiätfutter soweit ganz gut und will auch immer wieder einmal spielen.
Krank
Ob des gesamten Trubels hat mein Körper beschlossen, dass wir uns jetzt dem allgemeinen Trend des erkältet seins anschließen und so liege ich nun den dritten Tag unbrauchbar auf der Couch herum. Immerhin hat mir das die Zeit gegeben, endlich mal wieder etwas zu schreiben. Nun bin ich also wieder up to date mit dem Blog und kann mich ruhigen Gewissens dem Chaos widmen, das ab April 2024 über mich hereinbrechen wird.
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