Bye bye Povoa

Nachdem ich auf meinem Bötchen richtig angekommen war, passierte eigentlich gar nicht mehr so viel Spannendes. Montags habe ich mit Hilfe von Stephan noch meine Steuerbord-Mittelklampe ausgebaut, was schlussendlich durch Aufbohren der Schrauben passierte. Danach zeigte sich auch, warum die Klampe nicht mehr ganz festsaß: das vordere Loch war durch das konstante Einrucken in die Festmacher vergrößert worden. Also schnell ein bisschen angedicktes Epoxy angerührt und die Löcher gefüllt. Weil es nachts doch noch etwas kalt wurde, habe ich mich für den schnellen Härter von West Epoxy entschieden. Obwohl ich mein Harz und Härter nun seit über zwei Jahren bei allen Witterungsbedingungen durch die Weltgeschichte kutschiere, hat das Zeug ganz wunderbar seinen Job getan und war am Dienstag ausgehärtet genug, um neue Löcher zu bohren und die Klampe wieder festzuschrauben.

Povoa de Varzim

In der Zwischenzeit bin ich noch einmal durch Povoa de Varzim spaziert. Von der Stadt selbst habe ich fast gar nichts mitbekommen, war ich doch quasi nur für Arbeitsaufenthalte hier. Bestimmt war das Stadtzentrum auch irgendwann einmal richtig schön, an vielen Ecken macht sich leider Verfall breit, der sicherlich auch ein Zeichen der wirtschaftlichen Lage des Landes ist.

Dennoch, mir gefallen die bunten Fassaden. Insbesondere die Häuser, die mit wunderbar vielfältigen Fliesen dekoriert sind, finde ich hübsch. Davon könnten wir uns in Deutschland vielleicht auch mal etwas abgucken?

Erster Schlag

Da Dienstagnachmittag „Flaute aus Nord“ stand und für die darauffolgenden Tage Wind aus Süd und Regen angekündigt war, beschlossen die Solveigs und ich gemeinsam noch am Dienstag die für den ersten Schlag sehr angenehm kurze Strecke nach Porto auf uns zu nehmen. Wenn schon doofes Wetter, dann bitte in einer netten Stadt. Außerdem zeichnete sich aufgrund des vorhergesagten Windes ab, dass die Barre von Povoa geschlossen werden könnte, was „festsitzen“ bedeutet hätte. So hieß es also Abschied nehmen von Povoa de Varzim

Schon beim Auslaufen aus Povoa hörten wir über Funk ein Mayday. Leider sehr aufgeregt und sprachlich nicht eindeutig dem Englischen zuordbar. Es stellte sich heraus, dass direkt vor der Douro-Mündung ein Tanker brannte. Die schwarze Rauchfahne konnten wir über die 15sm zwischen Porto und Povoa sehen und bei unserer Ankunft in Porto haben wir dem Löscheinsatz quasi aus nächster Nähe beigewohnt.

Ankunft in Porto

Die Fahrt zwischen dem Wellenbrecher und der Marina in Vila Nova de Gaia konnten wir ausführlich genießen. Irgendwie sind unsere navigatorischen Fähigkeiten noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht und so sind wir bei ablaufendem Wasser eingetroffen. Bei nur 2 Knoten Fahrt über Grund konnten wir so immerhin in aller Ruhe den Sonnenuntergang genießen.

Als wir es endlich in den Hafen geschafft hatten, sind wir von sehr freundlichen Marineros in Empfang genommen worden, die uns Plätze zuwiesen und beim Anlegen halfen. Danach noch schnell das Boot aufklariert und nach dem Abendessen auf Solveig auch zügig in die Koje.

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Eine Antwort zu „Bye bye Povoa“

  1. Avatar von Jörg
    Jörg

    Hallo Robulla,
    die Größe des Loches im GFK ist nicht Ursache der losen Klampe. Da hat die Vorspannung der Verschraubung nachgelassen, ev. hat auf der Innenseite etwas nachgegeben?
    Für mich wäre das ein Grund, auch mal die anderen Klampen zu prüfen.
    Kraul den Kater, ahoi!

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