Atlantik West nach Ost – Tag 4

Hundewache.

So heißt die Wache, die um Mitternacht beginnt und um 3 Uhr endet. Alle Wachen um 3 Uhr rum sind sehr anstrengend, denn unser Biorhythmus sieht zu dem Zeitpunkt eigentlich eher Tiefschlaf als aufmerksames in die Dunkelheit Starren vor.

Heute habe ich diese Wache und beende damit meinen Tag. Der Klugscheißer wird jetzt einwerfen, dass ich damit eigentlich einen neuen Tag beginne. Bei mir ist „morgen“ aber erst, wenn ich geschlafen habe.

Der Tag war doch noch angenehm abwechslungsreich. Der Wind ist endgültig, entsprechend den Vorhersagen eingeschlafen und so haben wir den Motor angemacht. Das hatte zwei Folgen: Wir haben den Wassermacher angemacht, um die Wassertanks wieder aufzufüllen und zum anderen gab es warmes Wasser. Die einzig logische Konsequenz daraus wiederrum war: Duschen!

Auf dem Achterdeck der Balu wurde ein Außen-Bad eröffnet und nacheinander gönnten wir uns eine wunderbare warme Dusche.

Frisch gewaschen haben wir uns dann weiter dem Angeln gewidmet, leider erfolglos. Nicht einmal Seegras haben wir gefangen.

Später haben wir uns, teils gemeinsam, teils jeder für sich, der Unterhaltung gewidmet. Karten spielen, Krimis lesen, Sudokus lösen.

Nun sitze ich aber in meiner Dunkelheit, die gar keine ist. Es ist eine sternenklare Nacht und die einzige Quelle von Lichtverschmutzung weit und breit stellen unsere Navigationslichter und das Dampferlicht dar. Mir zeigt sich die Milchstraße in ihrer vollen Pracht. Eine einzelne Sternschnuppe sehe ich und habe meinen Wunsch an sie selbstverständlich bereit und gewünscht.

Die See ist mittlerweile spiegelglatt und so sind es eigentlich zwei Sternenhimmel, die mich sprachlos werden lassen.

Fast wie in einem Zeichentrickfilm leuchtet außerdem unsere Bugwelle. Die Bewegungen der Balu im Wasser sorgen dafür, dass einige Organismen ihre Biolumineszenz aktivieren und lassen es damit aussehen, als würde das Segelboot durch ein weiteres Meer von Sternen gleiten.

Gerne würde ich euch fotografisch an diesen Erlebnissen teilhaben lassen, nur meine Handykamera wird diesem fantastischen Phänomen nicht gerecht. So bleibt auch mir nichts anderes übrig, als die Bilder in meinem kleinen Köpfchen ganz sorgfältig zu speichern, um in Zukunft davon zehren zu können.

Nun ist allerdings meine Wache vorbei und ich gehe schlafen. Bis morgen.

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