Jetzt? Ist jetzt der Zeitpunkt, an dem ich aufstehe? Meine Aufregung, die sich in den letzten Tagen kontinuierlich gesteigert hat, hat ihren Höhepunkt erreicht.

Ich probiere es mal. Dirk Hilcken spricht aber noch weiter. Das war wohl zu früh. Setzen, sechs, Frau Saskia Kaden

Oh, Moment! Das „Saskia Kaden“ hat eben Dirk gesagt, verbunden mit der Frage, ob ich nach vorne kommen möchte. Das ist dann wohl mein Stichwort und ich versuche mich so elegant wie möglich zwischen den großen Tischen im „Neuen Fährhaus“ in Wedel zur Bühne zu bewegen. Bloß nicht stolpern!

Vielleicht sollte ich aber in der Geschichte ein bisschen zurückspulen.

Fahrtenseglerabend

Mein Aufbruch von Mallorca nach Porquerolles war dem Umstand geschuldet, dass ich am 06. September Flüge von Marseille nach Köln gebucht hatte, um von dort weiterzufahren nach Wedel, denn am Freitag, den 08. September wollte ich am Fahrtenseglerabend der Kreuzer-Abteilung des Deutschen Segler-Verbands teilnehmen.

Wer sie nicht kennt, die Kreuzer-Abteilung, kurz „KA“ kümmert sich um eben die Belange der Menschen, die Segeln um zu reisen. Im Rahmen des Fahrtenseglerabends werden Preise für Reisen vergeben, die im Jahr zuvor abgeschlossen worden sind.

Für 2022 sind insgesamt 67 Reisen eingereicht worden, das erste Mal auch von Crews, die nicht Mitglieder der KA sind. Vergeben werden die Preise in verschiedenen Kategorien, zum Beispiel für den besten Familientörn, die beste Ostsee-Reise oder den besten Jugendtörn.

Ein Traum wird wahr

Einer der Preise ist der erst 2019 ins Leben gerufene Gudrun-Calligaro-Preis, benannt nach der ersten deutschen Einhand-Weltumseglerin und ausgelobt für die beste Reise unter der Leitung einer Schiffsführerin.

Meine Reise von Lemmer nach Povoa de Varzim habe ich im November 2022 eingereicht und jetzt, am 08. September 2023 schlängele ich mich zwischen den Tischen hindurch, um meinen Preis in Empfang zu nehmen, den Gudrun-Calligaro-Preis!

Ich bin so aufgeregt, dass ich mal wieder die Tränen in den Augen habe. Vielleicht bin ich auch überwältigt davon, dass ich jetzt die Bestätigung in den Händen halte, dass meine Segelreise außergewöhnlich ist.

Im Rahmen dieses Fahrtenseglerabends habe ich so viele interessante Gespräche geführt, so viele großartige Geschichten gehört und zwischendurch kam immer wieder jemand auf mich zu, der mir gratulierte und bekräftigte, wie beeindruckend das sei, was ich mache. Vielleicht steckt da ja ein bisschen Wahrheit drin.

Danke!

Jetzt liege ich auf meinem Bett in Köln, erschöpft von den Flügen, den Autofahrten und den langen Tagen. Ich bin überglücklich und erlaube es mir, stolz auf mich zu sein. Außerdem bin ich erfüllt von Dankbarkeit, den Menschen gegenüber, die mich bis hierhin begleitet, beraten, moralisch aufgepeppelt und ermutigt haben.

Danke Mokka, Martin und Alex! Danke an die Crews der Thomke, Solveig und Balu! Danke an Marco, Siggi, Gerry und Henning!