Zeit für Heimat – Fuengirola, Málaga

Berufsbedingt ruft ab und an mal Köln an, und will mich wiederhaben. Um nicht exorbitant hohe Flugpreise zu zahlen, sind logistische Künste gefragt. Denn einerseits möchte ich möglichst weit im Vorhinein buchen, andererseits bin ich aber mit dem Segelboot unterwegs und damit verbunden ist eine gewisse Ungewissheit, wann ich wo sein werde. In diesem Fall lag Málaga strategisch günstig, denn gut auch aus anderen Städten per Bus oder Bahn erreichbar. Sind die Flüge gebucht und damit die Reisezeiten definiert, geht die nächste Suche los. Das Boot möchte in der Zeit nämlich gerne irgendwo sicher liegen lassen und wenn es kein Vermögen kostet, ist das auch gut. Die Buchung des Liegeplatzes passiert in der Regel kurzfristiger, damit ich weiß, wo ich bin. In diesem Fall fiel meine Wahl auf Fuengirola. Freunde hatten mir Positives über den Hafen berichtet und mit der Bahnstation quasi vor der Hafenschranke durchaus praktisch gelegen.

Tierisches Gehabe

Auf der Fahrt von Marbella begegnete ich wiederholt freundlich winkenden Mondfischen. Lustige Kumpane sind das. Treiben so rum, sind riesig groß und wedeln mit ihrer Flosse. Viel mehr passierte auf der Fahrt nicht, was nach dem aufregenden Morgen auch gar nicht verkehrt war.

Da ich noch einen Tag zu früh dran war, legte ich mich für eine Nacht vor dem Hafen vor Anker, nur um die Bekanntschaft mit einem Phänomen zu machen, dass mich noch lange begleiten sollte: Männer auf Jetskis. Ununterbrochen drehten sie balzend ihre Runden um die Ankerlieger, immer ein Auge auf das (weibliche) Publikum am Strand gerichtet. Die aus dem irrsinnigen Gehabe resultierenden Wellen sorgten für einiges an Bewegung auf der Robulla und ich fing an zu lernen, immer eine Hand an der Tasse zu haben.

Am nächsten Mittag ging es mit einem absolut perfekten Anlegemanöver in den Hafen und die Arbeit fing an: Boot putzen, einmotten für 10 Tage, Inventur der kaputten Teile, Bestellung von Ersatzteilen in Deutschland. Außerdem habe ich noch einen Satz absolut scheuerresistente Festmacher vorbereitet.

Málaga

Da ich ganz fleißig war, habe ich mir die Zeit für einen Ausflug nach Málaga herausgearbeitet. Selbstverständlich hat auch Málaga eine Kathedrale im Angebot, die ich für gegen eine milde Spende von 7€ besichtigen durfte. Mir gefallen die großen Kirchengebäude hier, sind sie doch deutlich heller und freundlicher als die dunklen Wuchtbrummen von Straßburg und Köln.

Vollkommen überfordert bin ich mit der Anzahl an Eisdielen in der Stadt. Es sind so viele, dass ich mich nicht entscheiden kann und am Ende einfach kein Eis esse. Dafür lasse ich mich von zwei freundlichen Gesellen ablenken: Wir sind südlich genug, dass einige Papageien hier heimisch sind, und so beobachte ich zwei, wie sie sich um eine Krume Brot zanken.

Leider sind die meisten Monumente schon geschlossen bei meiner Ankunft (nicht sehr arbeitnehmerfreundlich) und so bleibt mir nicht viel übrig, als sie von außen zu betrachten. Um was für die Figur zu tun, beschließe ich den städtischen Berg zu erklimmen und werde mit einer grandiosen Aussicht belohnt.

Fun Fact: einen Liegeplatz in Málaga habe ich nicht bekommen, da mein Boot mit 10,36m Länge für die Marina angeblich zu groß sei und der Stadthafen Boote erst ab (ich meine) 20m Länge aufnimmt.

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