Atlantik West nach Ost – Tag 2

Ich sitze in meiner Lieblingsecke im Cockpit, gut eingekeilt, die Beine auf dem Süll abgelegt und sehe dem Ozean beim Atmen zu. Die Wellen sind jetzt flacher, langgezogener und heben das Boot im sanften Rhythmus hoch und es dann wieder abzusetzen.

Ab und zu fliegt ein Fisch vorbei, seltener ein Vogel. Vögel scheinen unser Boot interessant zu finden. Sie drehen immer noch ein paar Kreise um Balu, bevor sie ihre Reise fortsetzen.

Ich habe meine Schicht um 6 Uhr Bordzeit angetreten, Rainer und Dieter schlafen. Um 9 Uhr ungefähr wird es Frühstück geben, um 10 Uhr werden Etmale geraten und das Internet geht an.

Heute scheint die Sonne. Das ist auch gut so, wir brauchen die Energie für unsere Akkus. Steuern tut seit rund 24 Stunden Lasse. Lasse ist die Windsteueranlage, die ganz ohne Strom das Boot auf Kurs hält.

Seit gestern ist sonst nicht viel passiert. Einen toten Fisch hatten wir an Bord. Keinen, den wir geangelt hätten, sondern ein fliegender Fisch, der sich leider verflogen hatte. Ich habe ihm eine würdige Seebestattung gegeben und hoffe, ihm damit gerecht geworden zu sein.

Gestern Abend habe ich das erste Mal unterwegs gekocht. Weil das Boot ziemlich viel Schräglage hatte, hat alles auch einfach doppelt so lange gedauert. Man muss ständig sich und die Zutaten sichern, weil sonst alles abhaut.

Heute wird es vermutlich irgendwann weniger Wind geben und „bald“ sollten wir auch nach Osten abbiegen können. Bis dahin machen wir einfach weiter wie bisher.

Du möchtest zukünftig sofort über neue Beiträge Informiert werden? Dann melde dich jetzt zum Newsletter an:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.